Interview: Neue Hospiz-Stiftung im Emmaus
Ab dem Jahr 2020 wird die „Hospiz-Stiftung Düker Wolckenhaar“ einen Anteil der benötigten Mittel für die intensive palliative Begleitung im CBT-Wohnhaus Emmaus übernehmen. Die Stiftung hat ihre Arbeit aufgenommen und will im Sinne ihrer Satzung „finanzielle Unterstützung der Sterbebegleitung und palliativen Pflege in Bad Godesberg“ leisten.
Zum Vorsitzenden des Stiftungsrates wurde Michael Maßler berufen. Herr Maßler ist der Sohn einer inzwischen verstorbenen Bewohnerin und langjähriger Ehrenamtlicher. Manche Leserinnen und Leser kennen ihn sicher von seiner ehrenamtlichen Unterstützung der Bewohnerinnen und Bewohner in St.-Markusstift und Emmaus. Herr Maßler hat uns einige Fragen zur Stiftung, zu ihrem Umfeld und zu seiner Motivation beantwortet.
Was verbindet Sie mit dem Haus Emmaus?
Ich komme aus Krefeld, habe viele Jahre in Köln gelebt und bin seit dem Jahr 2003 direkter Nachbar des CBT-Wohnhauses Emmaus. Meine Eltern lebten am Niederrhein, und ich hatte mit ihnen verabredet, einen Platz im Pflegebereich des Emmaus vorzumerken. Nach dem Tod meines Vaters und einer schweren Erkrankung konnte meine Mutter nicht in ihre Wohnung zurückkehren. So hat sie die letzten Lebensjahre im Emmaus verlebt und fühlte sich hier sehr gut aufgehoben. In den letzten Tagen ihres Lebens sahen wir die großen Vorteile der in einem Pflegeheim bestehenden palliativen Begleitung, welche meiner Mutter das Sterben im Krankenhaus erspart hat:
„Ohne Schmerzen leben. Liebevoll begleitet sein. In gewohnter Umgebung sterben dürfen.“
Was waren die Schritte von dieser Erfahrung zur Gründung einer Stiftung?
Wir sind alle der katholischen Bürgerstiftung Rheinviertel sehr dankbar, dass sie 2007 die Initiative für das Konzept eines Integrierten Hospizes ergriffen hat, dies unterstützt und in den Anfangsjahre alleine finanziert hat. Wie meine Familie, so sind auch viele andere Familien mit der langjährigen Pflege und Begleitung ihrer Angehörigen im CBT-Wohnhaus Emmaus sehr zufrieden, nicht nur, aber ganz besonders auch in der Zeit der Schwerpflegebedürftigkeit und der palliativen Pflege. Manche möchten dem Haus etwas zurückgeben und einen Beitrag leisten, damit die unendlich wertvolle intensive Palliativbegleitung wie im Emmaus auch in Zukunft geleistet und finanziert werden kann. Die Gründung einer eigenen Stiftung ist ein Schritt auf dem Weg zu diesem Ziel. Daher freue ich mich sehr, dass die neue „Hospiz-Stiftung Düker Wolckenhaar“ – treuhänderisch verwaltet unter dem Dach der CaritasStiftung in Köln – ihre Arbeit aufgenommen hat. Sie wird künftig benötigte Mittel für die intensive palliative Begleitung – wie diese im CBT-Wohnhaus Emmaus besteht – zur Verfügung stellen.
Woher hat die Stiftung Ihren Namen?
Die Stiftung ist benannt nach den beiden Stiftungsgeberinnen Ilse Düker und Rosemarie Wolckenhaar, die beide im Haus Emmaus bis zum Tod von Frau Düker zusammen gelebt haben. Mehr dazu im Stifterinnen-Porträt.
Ist die Hospiz-Stiftung eine „Stiftung auf Ewigkeit“?
Wir alle haben unter den minimalen bis negativen Zinsen zu leiden. Für neue Stiftungen gilt dies ebenfalls: Aus einmal fest angelegtem Kapital sind keine größeren Summen mehr zu erwirtschaften. Wir möchten mit den Stiftungsmitteln etwas Gutes für die Bewohnerinnen und Bewohner leisten und die bestehenden Aktivitäte in langfristig unterstützen.
Dennoch sind die Mittel der Stiftung begrenzt. Wir alle haben unter den minimalen bis negativen Zinsen zu leiden. Für neue Stiftungen gilt dies ebenfalls: Es wird immer schwieriger, aus einmal angelegtem Kapital größere Summen zu erwirtschaften. Der Gesetzgeber ermöglicht allerdings auch sogenannte Verbrauchsstiftungen, die ihr Kapital „verzehren“ dürfen unter der Voraussetzung, dass die Stiftung mindestens 10 Jahre besteht. D. h. wir dürfen vom ursprünglichen Stiftungskapital höchstens 10 % pro Jahr ausgeben.
Und was bedeutet „Stiftung unter dem Dach der CaritasStiftung“?
Der erforderliche Verwaltungsaufwand ist von kleineren Stiftungen kaum zu leisten. Sich unter das Dach der CaritasStiftung zu begeben, die als Treuhänderin einfach und unbürokratisch unsere Angelegenheiten verwaltet, hat darum viele Vorteile für die Hospiz-Stiftung Düker Wolckenhaar. Wir wurden bei der Stiftungsgründung unterstützt, die Verwaltungskosten sind extrem niedrig, und die CaritasStiftung wirbt im Rahmen von Stiftungstagen und bei anderen Gelegenheiten auch für unsere Stiftung.
Wie kann man die Stiftung unterstützen?
Unser Ehrgeiz ist es, dass die „Hospiz-Stiftung Düker Wolckenhaar“ auch über 10 Jahre hinaus existiert. Dazu benötigen wir ihre Spenden und Zustiftungen. Denn jeder Euro verlängert die Zeitspanne, in der wir tätig sein können.
Selbstverständlich erfüllt die Stiftung alle Anforderungen an die Gemeinnützigkeit und darf alle steuerlichen Bescheinigungen wie jede „normale“ Stiftung ausstellen. Unsere Bankverbindung entnehmen Sie dem Stiftungsporträt. Für weitere Fragen und Anregungen siehe Kontakt.